Mein persönliches Highlight der GamesCom 2010 war ohne Frage die Möglichkeit, Nintendos neuen Handheld anzuspielen. Hinter verschlossenen Türen und selbst für die Presse nur mit Termin zugänglich durfte unser Team alle E3-Demos anspielen bzw. -schauen.
Endlich gibt es keine neue Erweiterungsversion, sondern einen vollwertigen Nachfolger, der allerhand verspricht. Der Nintendo 3DS weist äußerlich große Ähnlichkeiten zu seinem Vorgänger auf, doch mittlerweile ist ja bekannt, dass das Design nicht endgültig ist. Auffällig ist gleich der kleine und flache Analogstick, der sich beim Testen erstaunlich angenehm an den Daumen geschmiegt hat.
Doch was am meisten interessiert hat, war natürlich die Frage: Wie gut ist der 3D-Effekt? Ich war gespannt wie ein kleines Kind, als mir der 3DS in die Hand gedrückt wurde und mein Blick auf dem oberen 3D-Bildschirm ruhte. Dann gab es endlich ein 3DS-Intro zu sehen und ein breites Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Es ist tatsächlich dreidimensional! Und es sieht richtig schick aus! Daran, den stufenlosen 3D-Schieberegler auch nur anzufassen, habe ich natürlich kein bisschen gedacht, stattdessen wurden meine ersten brillenlosen 3D-Momente richtig ausgekostet.
Der Effekt sorgt für wesentlich mehr Tiefe der Bilder. So hat man auch den Eindruck, dass man einfach in den Bildschirm hineinfassen kann. Während ich hier schreibe, kann ich immer noch nicht glauben, wie toll das kleine Gerät funktioniert. Doch wie bereits bekannt ist, gibt es auch einen Nachtteil beim 3D-Gucken. Man muss wirklich gerade auf den Bildschirm schauen. Bewegt man sich minimal nach rechts oder links, so gibt es einen merklichen Knick in der Optik und der Effekt ist nicht mehr vollkommen. Bei einer Konsole wäre so etwas natürlich ein K.O.-Kriterium, bei einem Handheld finde ich das aber nicht so schlimm, da man üblicherweise eh alleine spielt und gerade draufschaut. Sollte man wirklich zu zweit über dem 3DS hängen, so kann man den 3D-Effekt auch ausschalten und hat keine Probleme mehr.
Apropos Ausschalten des Effekts. Sobald man das 3D-Bild vollständig entfernt hat, wirkte die Demo von Mario Kart 3DS beispielsweise optisch wie ein Wii-Spiel. Schob man Regler wieder nach oben, war sofort deutlich erkennbar, dass die Dreidimensionalität der Grafik mehr Schärfe und Tiefe spendierte, das Bild wirkte einfach ein gutes Stück besser.
Überhaupt kann die optische Darstellung der Demos und Spiele sich sehen lassen. Da erwartet uns ein richtig großer Sprung im Vergleich zum alten DS. Neben den zwei spielbaren Demos zu Pilotwings und Hollywood 61 hat mich ganz besonders das Video mit drehbarer Kamera zu Metal Gear Solid entzückt. Grafisch auf richtig ansehnlichem Niveau dauerte die Präsentation locker fünf Minuten und ließ einen mit breitem Grinsen im Gesicht pausenlos den Kopf schütteln. Einfach nur beeindruckend! Solid schleicht durch einen dichten Dschungel, begegnet einem Krokodil und einer Schlange, schlägt um sich, als stechende Insekten gefährlich nahe aus dem Bildschirm zu kommen scheinen und weicht nur gerade so einem Feind aus, der seine Zigarettenschachtel nur ganz knapp neben ihm im Gebüsch verliert und mit dreidimensionaler Hand danach fischt.
Um den Rahmen nicht zu sprengen: Der 3DS hat genau das gehalten, was ich mir seit der Ankündigung erträumt habe. Er bietet echtes 3D und wertet die ohnehin schon nette Grafik des kleinen Handhelds merklich auf. Auch wenn das kleine Gerät jetzt schon sehr gut in der Hand lag und der kleine Analogstick sich super anfühlte: Über ein etwas frischeres Design würde ich mich freuen.
Insgesamt bleibt mir nur zu sagen, dass ich den Release kaum noch erwarten kann und mich wie ein kleines Kind auf die neue Handheld-Generation von Nintendo freue.
Diesen Bericht gibt es in einer ähnlichen Fassung gemeinsam mit den Meinungen meiner beiden Kollegen hier zu lesen.
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